Der Olympic National Park in Washington, USA
Auf der Olympic-Halbinsel im Westen vom US Bundesstaat Washington befindet sich der 1938 eröffnete Olympic National Park.
Da der Park auf einer abgelegenen Halbinsel liegt, konnten sich Tier- und Pflanzenarten entwickeln, die nur hier vorkommen …
Seit 1976 von der UNESCO als Biospärenreservat bestimmt
Der seit 1976 von der UNESCO als Biospärenreservat bestimmte Park wird von zwei getrennten Landschaften gebildet. Die Olympic Mountains sind dabei der zentrale Teil. Der Park ist klimatisch und geographisch sehr unterschiedlich. während die Gebirgsregion oberhalb von 1.500 m viele Gletscher aufweist, findet man weiter westlich den Rain Forest, einen gemäßigten Regenwald mit extrem starken Niederschlägen und einer Vegetation wie man sie nur im tropischen Dschungel findet.
Die Küste am Pazific ist stark zerklüftet und häufig in Nebel eingehüllt. Da der Wald bis zur Küste reicht, findet man an den Stränden häufig umgefallene Baumstämme. Die Sommer sind warm und die Winter mild. Die beste Reisezeit ist von Juni bis September.
Flora und Fauna
Aufgrund des milden und feuchten Klimas findet man im Olympic Nationalpark eine üppige Vegetation bzw. artenreiche und zum Teil nur hier vorkommende Tierwelt. Der Küstenabschnitt wird von der Sitka-Fichte, den Hemlocktannen und den Riesen-Lebensbäumen bestimmt, daneben überwuchern Farne und Moose den Boden. Dort wo der Wald nicht vorherrschend ist, hat sich eine feuchte prärieartige Vegetation mit säureliebenden Sumpfpflanzen (u. a. Sonnentau, Tormoose, Krähenbeere) ausgebildet.
Kormorane, Weißkopfseeadler, Fischadler
Kormorane, Weißkopfseeadler, Fischadler sind hier die auffälligsten Vogelarten. An der Küste kann man von März bis Mai Grauwale beobachten und Vögel wie Seetaucher und Nashornpelikan und trifft mit etwas Glück auch auf die seltenen Seeotter und Seehunde.
Die subalpine Bergregion beginnt ab ca. 1.200 m. Hier gedeihen auf der nicht so feuchten Ostseite vor allem Purpur-Tannen und an den Südhängen Douglasien. Die Waldgrenze liegt bei ca. 1.500 – 1.800 m, dort findet man viele Wildblumen und Gräser. Tiere wie das Murmeltier, der Chipmunk, der Steinadler, der Kolkrabe und der Diademhäher sind hier heimisch.
Sitka-Fichten und Hemlocktannen
In dem gemäßigten Regenwald treten die Sitka-Fichten und Hemlocktannen als häufigste Baumarten auf. Sie werden über 100 Jahre alt und ca. 80 m hoch, dabei wird ein Umfang von manchmal über 20 m erreicht. Das Unterholz beherbergt viele Arten von Moosen, Pilzen, Säugetieren, Amphibien und Insekten. Von den größeren Raubtieren sind hier Puma, Rotluchs, Schwarzbär und Kojote vertreten, desweiteren leben hier noch der Roosevelt-Wapiti und der Maultierhirsch.
Im Park leben ca. 300 Vogelarten, davon sind die Eulen besonders artenreich. Mit der West-Kreischeule, dem Virginia-Uhu, der Schnee-Eule, dem Kaninchenkauz und dem Streifenkauz seien hier nur einige genannt.
Daneben kommen im Park noch viele Spechte, Enten, und Reiher in größerer Artenvielfalt vor.
Aktivitäten im Olympic National park
Wandern:
Auf einer Länge von ca. 1.000 km stehen Wanderwege zur Verfügung, die alle Teile des Parks abdecken. Es gibt Lehrpfade und auch kurze Wanderwege.
An den längsten Wanderrouten findet man einfache Campinplätze und Unterstände. Wanderführer mit Parkrouten findet man in den Besucherzentren. Wetterfeste Kleidung sollte unbedingt mitgeführt werden.
Bergsteigen:
Der Parkranger gibt Auskunft welche Berge dafür geeignet sind, bzw. welche Jahreszeit am idealsten ist. Besonders beliebt ist die Besteigung des 2428 m hohen Mount Olympus.
Reiten:
Pferde können in der Nähe des Parks gemietet werden. Reittouren, die über mehrere Tage gehen werden von einigen Touristikunternehmen angeboten. Der Parkranger informiert über die Reitmöglichkeiten im Park.
Angeln:
Die Gewässer des Parks bieten sehr gute Angelmöglichkeiten. Man sollte sich vorher über die Angelvorschriften informieren.
Bootfahren:
Auf den Seen und Flüssen sind Fahrten mit dem Kanu, Kajak oder Schlauchboot zugelassen. Die größeren Gewässer können teilweise mit einem Motorboot befahren werden. Genaue Informationen erteilt der Parkranger.
Sonstiges:
Vom Frühjahr bis Herbst gibt es täglich begleitete Wanderungen, naturkundliche Lehrgänge und diverse Programme für Kinder. Außerdem werden abends unter freien Himmel Diavorträge von den Ranger gehalten.
Sehenswürdigkeiten/beliebte Ausflugsziele:
Der Deer Park, Ausgangsort für viele Wanderungen. Die Straße ist allerdings unbefestigt und schmal und für Wohnmobile und Autos mit Anhänger ungeignet.
Die Hurricane Ridge Road
… von dort aus sind die schneebedeckten Berge mit den Mount Olympus zu sehen. Beliebte Wanderrouten führen von hier aus u. a. zu blühenden Alpenwiesen und mehreren Aussichtspunkten.
Der Boulder Creek und der Soleduck Dreek
… bewaldete Täler mit Bergseen. Wanderrouten führen dort entlang bis zum Mount Olympus.
Der Lake Crescent und Ozette Lake
… ideal für Anlger und Bootfahrer. Hartgesottene Wanderer machen den ca. 30 km langen Coastal Trail (von Ozette – Rialto Beach)
Forks
… befindet sich am westlichen Rand des Olympic National Parks nahe des Quileute-Reservat. Es ist ein beliebter Ausgangspunkt um den Park zu erkunden und auch der einzig nennenswerte Ort auf der Westseite des Olympic Park. Forks steht für die Holz- und Forstwirtschaft in der Region und stand bis vor kurzem ökonomisch nicht besonders gut da. Bis er von Stephenie Meyer für ihre Romanreihe Twilight entdeckt wurde.
Der Ort Forks hat die höchste Niederschlagsrate Nordamerikas und war somit ideal für ihre Romanfiguren.
Der Rialto Beach
… eine meistens in Nebel eingehüllte Sandküste mit vorgelagerten Felsen. Baden ist dort allerdings nicht möglich, da zu kalt. Der Rialto Beach befindet sich 12 mi von Forks entfernt.
La Push
… gegenüber vom Rialto Beach, getrennt durch die Mündung des Quillayute River befindet sich das Indianerdorf der Quileute La Push mit seinem Strand, dem First Beach. Weitere grandiose Strände voller Treibholz sind der Second und der Third Beach. Da sie so nah beieinander liegen kann man gut von einem zum anderen wandern. First Beach ist am einfachsten zu erreichen und kann schon mal etwas überfüllt sein. Durch den Regenwald kann man zum Second Beach (0,7 mi/1,2 km) und Third Beach (1,4 mi/2,2 km) wandern.
Der Hoh Rain Forest
… befindet sich am Hoh River und ist ein dichtbewachsener Regenwald. Sehenswert ist eine Fahrt auf der Hoh River Road zum Rain Forest Visitor Center. Die Welt der Farne und Moose, die sämtliche Bäume überwuchern, sollte man sich nicht entgehen lassen. Auch führt ein Lehrpfad durch den Wald.
Die Orte Queets, North Fork, Graves Creek, Staircase und Dosewallips sind Ausgangspunkte für Wanderungen in das südliche bzw. südwestliche Parkhinterland.
Unterkünfte/Camping im Olympic National park
17 mittlere bis große Camping- und Zeltplätze, die mit Fahrzeugen zugänglich und über den ganzen Park verstreut angelegt sind, stehen den Besuchern zur Verfügung. Große und gut ausgebaute Plätze sind der Heart of the Hills mit 100, der Fairholm mit 90, der Soleduck mit 84, der Mora mit 91, der Hoh Rain Forest mit 95, der Kalaloch mit 195, der Graves Creek mit 45 und der Staircase Campground mit 50 Einheiten. Die Camping- und Zeltplätze der unteren Lagen sind ganzjährig, die der höheren von Mai bis September offen. Im Hinterland sind in regelmäßigen Abständen kleine primitive Zeltplätze und einige Unterstände angelegt bzw. errichtet worden.
Hotels mit Restaurants befinden sich bei Kalaloch und am Lake Crescent. Mahlzeiten und kleine Imbisse sind beim Fairholm-Besucherzentrum bei Soleduck und im Hurricane Ridge Lodge erhältlich. In den umliegenden Ortschaften findet man weitere Hotels und Restaurants und Lebensmittelgeschäfte.
Adresse des Olympic Nationalparks:
Olympic National Park
600 East Park Avenue
Port Angeles, Washington 98362-6798
USA
Internet: www.nps.gov/olym/index.htm
Buchtipp: USA – der ganze Westen
Links: Wandern im Olympic Nationalpark