Der John Muir Trail – 350 vegane km in 14 Tagen – Teil 1
Vegan auf dem John Muir Trail – Teil 1 – Planen – Packen – die ersten 2 Tage
Nachdem wir schon Wochen vorher geplant und gepackt hatten ging es nun endlich los. Am 30. August ging unser Flug nach Los Angeles, Kalifornien. Die arbeitsreiche und ermüdende Zeit vor der Abreise zeigte sich nun, kaum im Hotel angekommen, fielen wir müde ins Bett.
Keine gute Idee – die Nacht war dadurch für uns um 3.45 Uhr zu Ende.
So nutzten wir die Zeit um Einkaufslisten zu machen und unsere Rucksäcke zu packen. Folgendes wurde an Lebensmitteln gekauft:
Tortillas, etwas abgepacktes Vollkornbrot, Bagels, Walnüsse, Haselnüsse, Grieß, Haferflocken, Sonnenblumenkerne, Builder´s vegane Proteinriegel (aber Achtung es sind nicht alle Riegel von Builders vegan – in einigen ist auch Kasein enthalten), getrocknetes Gemüse, getrocknete Ananas, Bananen, Cranberries, Heidelbeeren und Rosinen, Erdnussbutter, vegane Schokolade, vegane Schokoriegel (Twilight und Jokerz – in meinen Augen die besten Schokoriegel, leider in Deutschland nur selten zu bekommen), löslicher Kaffee, Tee-Instantpulver verschiedene Sorten, Couscous, vegane asiatische Mie Nudeln, vegane Fertiggerichte, Müsliriegel (Clif Bars) und Clif Shots (von Clif) verschiedene Sorten. Soßenpulver (Tomate und Soja Bolognese) und veganes Proteinpulver (das hatten wir aus Deutschland mitgebracht) und natürlich Gewürze: Curry, Pfeffer, Chili, Salz in kleine Tüten abgepackt.
Nudeln, Couscous und Grieß wurde portionsweise abgepackt und entsprechend mit veganem Soßenpulver und getrocknetem Gemüse bzw. der Grieß mit Zucker und Sojaproteinpulver in Plastiktüten verpackt. Die Mengen hatten wir vorher zu Hause ausgerechnet und ausprobiert – unterwegs braucht man dann nur noch heißes Wasser draufgießen und ziehen lassen – fertig :-)! Allerdings sollte man schon darauf achten, dass die Plastikbeutel dafür geeignet sind, also hitzebeständig sind.
Gut war, dass wir zwei Nächte im Hotel geplant hatten, so konnten wir in Ruhe unsere Rucksäcke und die „Drop Offs“ planen und packen. 3 Drop Offs hatten wir geplant. Diese mussten wir am nächsten Tag zu den jeweiligen, dafür vorgesehenen Plätzen bringen eigentlich nur 2, da unsere amerikanischen Freunde den dritten Drop Off uns zur Muir Trail Ranch direkt hinbringen wollten. So war der Plan.
Am nächsten Tag machten wir uns um 7 Uhr auf den Weg. Unseren ersten Drop Off brachten wir nach Red Meadows. Was sich als nicht ganz so einfach herausstellte, da Anfang September noch der Shuttle fährt und Autos erst ab 19 Uhr erlaubt sind. Also mussten wir um 13 Uhr mit dem Shuttle zum Red Meadow Resort (die Fahrt kostet pro Person 7 $ und die Shuttles fahren alle 20 Minuten). Wenn man seine Box mit Lebensmitteln dort hinterlässt muss man pro Tag ein paar Dollars bezahlen.
Um 14.30 Uhr waren wir wieder an unserem Auto und fuhren zum Parkplatz von Tuolumne Lodge. Dort gibt es reichlich Bärenboxen an den Hiker Parkplätzen und dort hinterlegten wir unseren zweiten Drop Off.
Mein Wandertagebuch:
Es geht los!!
1. Tag – 02. September
Ein letztes Mal checkten wir unsere Rucksäcke:
Gewicht der Rucksäcke: 16 und 14,8 kg!
Sämtliche Lebensmittel und Kosmetika, die noch im Auto waren, wurden in den Bärenboxen auf dem Parkplatz verstaut – das ist Pflicht und auch gesünder für das Auto – die Bären haben einen außergewöhnlich guten Geruchssinn!
Der Wetterbericht für die nächsten 2 Wochen hörte sich hervorragend an – Sonne und 30 Grad Celsius – und so marschierten wir los – gespannt auf das was da kommen wird.
Letztes Jahr fast um dieselbe Zeit wurden wir im Yosemite auf einer Wanderung von Schnee überrascht…. – das wollten wir diesmal nicht….
Unseren Ausgangspunkt „Little Yosemite Campground“, ein sehr schöner Platz mit Plumpsklos, erreichten wir gegen 13 Uhr.
Nach dem Zeltaufbau und etwas Pause beschlossen wir doch noch zum Half Dome hoch zu gehen. Es war zwar schon 16.15 Uhr, aber wir hatten das Permit und so machten wir uns auf den Weg. Leider wird es um diese Jahreszeit immer schon ziemlich früh dunkel und so mussten wir uns ziemlich beeilen.
45 Minuten und wir waren an der Abzweigung zum Half Dome – also weiter bergauf, der Gedanke, wenn wir weiter so schnell sind könnten wir es noch vor Anbruch der Dunkelheit auf den Half Dome schaffen trieb uns voran.
Ich war froh, dass wir unsere Rucksäcke im Zelt lassen konnten sonst hätten wir nicht so ein Tempo vorlegen können. Trotzdem kamen wir ziemlich ausgepowert am Fuße des Half Domes an. Nun wurde es ja eigentlich erst spannend. Handschuhe an und los ging es – links und rechts befinden sich Drahtseile, die einen das Hochgehen erleichtern oder besser, überhaupt ermöglichen.
Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich nur etwas über die Hälfte des Weges schaffte
„Half of the Half Dome“ – meine Hände schmerzten trotz der Handschuhe und es rächte sich nun, dass wir es vorher so eilig hatten – ich merkte, dass ich es nicht mehr bis hoch schaffen würde – die Kraft reichte nicht mehr. Also umdrehen …. Schade – nunja man kann nicht alles haben… aber ärgerlich war es schon….
Zurück ging es dann um einiges schneller und wir brauchten auch erst kurz vor der Ankunft unsere Stirnlampen benutzen. Um 20.10 Uhr erreichten wir todmüde unser Zelt.
2. Tag – 03. September
Der Morgen fing kalt an. Bei 5 Grad Celsius gab es Frühstück.
Um 9 Uhr machten wir uns dann auf den Weg – nun ging es richtig los!
Natürlich wieder viel berghoch und wir brauchten öfter mal ein Päuschen um uns von der Anstrengung zu erholen. Das hatte den Vorteil, das man intensiver in die Landschaft schaute und mehr Fotos machte.
Die Gegend war wunderschön. Wald und Wiesen, bergauf und -runter wechselten sich ab, so dass es nicht langweilig wurde.
Ziel war es bis zum Cathedral Lake zu kommen. Eine längere Pause machten wir im Sunrise Valley um dann so gegen 16 Uhr weiter zu gehen.
Eine Stunde und 50 Minuten später hatten wir dann unser Ziel erreicht – Cathedral Lake.
Ein wirklich wunderschöner Ort!
Vergessen war die schmerzenden Muskeln und obwohl total müde sprangen wir sogar noch in den kristallklaren See. Überraschenderweise war der See wärmer als die Außentemperatur – was um diese Zeit allerdings auch kein Kunststück ist. Zum Staub abwaschen reichte es ….
Nach dem Abendessen: Nudeln Bolognese vegan – ging es ab in den Schlafsack und ins Land der Träume…