Der John Muir Trail – 350 vegane km in 14 Tagen – Teil 9
Vegan auf dem John Muir Trail – Teil 9 – Tag 13 +14
13. Tag – 14. September
Wieder ging es früh los – kurz nach 7 Uhr waren wir auf dem Weg.
In der Ferne konnte man den Forester Pass und viele dunkle Wolken sehen. Eigentlich war mir schon kalt genug, Regen wollte ich nicht auch noch …
Wir überquerten eine, mit Felsen übersäte alpine Wiese und einen kleinen Quellfluss des Bubbs Creek nutzte ich um nochmal mein demoliertes Bein zu kühlen und die Wasservorräte aufzufüllen. Ein Wolkenloch ließ uns noch einmal Sonne tanken und dann ging es los. Kurze Kehren windeten sich an den letzten Grasflächen vorbei bis zu einem See. Von da ging es in Serpentinen hoch bis zum 4.008 m (13.140 ft) hohen Forester Pass.
Ich muss sagen es war ein ziemlich gutes Gefühl endlich oben anzukommen. Die Kälte hatte mir ziemlich zu schaffen gemacht. Der Blick von hier oben war, durch die vielen dunklen Wolken beeindruckend dramatisch. Ein Schild wies darauf hin, dass man nun vom Kings Canyon in den Sequoia National Park kam. Nach einer kurzen Pause und einigen Fotos ging es über steile Spitzkehren wieder hinunter.
Über dem Tal des Tyndall Creek ging es weiter bergab und nach dem wir den Creek überquert hatten weiter bis zum Bighorn Plateau mit einem kleinen See. Der Panoramablick ist überwältigend. Und im Südosten konnten wir unser Ziel: den Mt.Whitney erkennen.
Weiter ging unser Weg. Bis Wallace Creek mussten wir es an diesem Tag noch schaffen – das war der Plan … und das schafften wir auch. Oberhalb vom Wallace Creek fanden wir einen Platz zum Schlafen.
Bildergalerie:
14. Tag 15. September
Wieder starteten wir früh durch! Regelrecht enthusiastisch waren wir. Dieses sollte unser letzter Tag werden!
Zahn und Bein schmerzten immer noch, wurden aber ignoriert …
Am Guitar Lake machten wir noch mal Pause – es ist unglaublich was man schaffen kann, wenn man etwas will! Ich nutzte die Pause um mein geschwollenes Bein zu kühlen – es war locker 4 cm dicker als sonst …
Dann Verband drum und Schmerztabletten und ich war so gut wie neu :-).
Zügig gingen wir unserem Ziel entgegen und schafften es tatsächlich bis hoch zum Mt. Whitney! Der Aufstieg bis zum 4421 m hohen Peak dauerte ca. 2 Stunden, aber gehört um den Trail komplett zu beenden nunmal mit dazu.
An der Abzweigung geht es links hoch zum Peak und rechts runter zum Camp und nach Whitney Portal (wo uns unsere amerikanischen Freunde in Empfang nehmen wollten). An dieser Abzweigung kann man seinen Rucksack abstellen, was den Aufstieg ungemein erleichtert. Wirklich zu empfehlen!!
Der Weg war nicht allzu schlimm, aber mit einem verletzten Bein auch nicht soo einfach. Das Gefährlichste ist wohl die Höhe. Ein Wanderer begegnete uns auf dem Weg, den hatte die Höhenkrankheit erwischt. In der Obhut von einer amerikanischen Familie stolperte und schlich er über den Weg. Gott sei Dank hatten wir kein Problem mit der Höhe!
Um 14.10 Uhr hatten wir dann endlich den Endpunkt erreicht und waren unheimlich glücklich 🙂 – GESCHAFFT!
Dann ging es wieder runter – voller Erfolgs-Adrenalin marschierten wir recht zügig voran und waren auch recht bald an der Abzweigung wo unsere Rucksäcke standen. Dann ging es erst noch einmal, zu unserer Überraschung bergauf und dann in Serpentinen bergab. Wir mussten feststellen, dass wir es doch nicht mehr so ohne weiteres bis nach Whitney Portal (Entfernung von der Abzweigung 8,7 mi, ca. 14 km) schaffen würden. Und als ob unsere Freunde Gedanken lesen könnten erwarteten sie uns schon auf dem Camp am Fuße des Mt. Whitney, von wo die meisten Hiker ihren Aufstieg starten. Die nackten Felsen waren bevölkert mit Zelten und unsere Freunde hatten uns ein Plätzchen reserviert. Sie planten selbst auch den Aufstieg zu machen zum Mt. Whitney, allerdings erst am nächsten Morgen. Danach wollten wir zusammen runter zum Whitney Portal wandern, wo ein Auto und eine kalte Cola auf uns warteten.
Wir waren so dankbar – keinen Schritt hätten wir mehr weiter machen können. Wir bauten unser Zelt auf und fielen todmüde in den Schlafsack! Wir hatten es tatsächlich geschafft! 🙂
Bildergalerie:
>>>Der John Muir Trail – 350 km in 14 Tagen – Vegan – Teil 10
>>>Der John Muir Trail – 350 km in 14 Tagen – Vegan – Teil 1