Kwanzaa
Kwanzaa ist ein Feiertag der von Afro-Amerkanern begangen wird. Er wurde erstmals 1966 von Dr. Maulana Karenga zur Zeit der Rassenunruhen ins Leben gerufen und soll die Zusammengehörigkeit und Entwicklung der Afro-Amerikaner fördern und sie sollen sich der afrikanischen Wurzeln bzw. Kultur besinnen. Seinen Ursprung hat der Feiertag aus den Erntefeiern der Ashanti und Zulu. Der Name Kwanzaa erwuchs aus den Wörtern „Matunda ya Kwanza“ und bedeutet „erste Früchte“.
Kwanzaa ist kein religiöses Fest,
vielmehr werden praktische und weltanschauliche Elemente aus diversen afrikanischen Erntezeremonien vereint. Man beschenkt sich und entzündet sieben Kerzen, die als Misumaa Saba bezeichnet werden und an die sieben Prinzipien erinnern sollen: Einigkeit, Selbstbestimmung, Zusammenarbeit und Verantwortung, Gemeinsames Wirtschaften, Zielstrebikeit, Kreativität und Glaube.
Kwanzaa wird in der Zeit vom 26. Dezember bis zum 1. Januar zelebriert. Der Zeitraum wurde bewusst gewählt, um sich als afro-amerikanische Einheit dem Christentum entgegenzustellen, das für die Kolonisation und Sklaverei der Vergangenheit mitverantwortlich war. Das Fest erfreut sich zunehmender Beliebtheit und seit 1997 gibt es sogar Kwanzaa-Briefmarken.
Wie feiert man Kwanzaa?
Kwanzaa wird an sieben Abenden mit den Familien gefeiert. Man trifft sich zu afrikanischer Musik, erzählt Märchen und Gedichte zu afrikanischem Essen. Jeden Abend wird eine der sieben Kerzen von einem Kind angezündet und eine der sieben Prinzipien besprochen. Am sechsten Abend steigt die größte Festivität, da dann auch gleichzeitig der Jahreswechsel ansteht.
Feierlichkeiten auf Veranstaltungen
Die Gäste werden von einem Redner begrüßt, bzw. die Ehrengäste vorgestellt. Danach folgt eine kurze Begrüßungsansprache. Danach gibt es Aufführungen die mit der afrikanischen Kultur zu tun haben, in Form von Gesang, Tanz und Theaterstücken. Zwischendurch tauschen die Gäste ihre Gedanken aus bzw. halten Smalltalk.
Die sieben Prinzipien der Nguzo Saba
Die Einigkeit – Unity (Umoja) Bedeutet, dass die Zusammengehörigkeit von der Familie, über der Gemeinde, Nation bis zu Rasse erhalten und gestärkt werden soll, um den Erfolg zu steigern.
Die Selbstbestimmung – Self-determination (Kujichagulia) Der Mensch ist für sein Schicksal selbst verantwortlich.
Zusammenarbeit und Verantwortung – Collective Work and Responsibility (Ujima) In der Gemeinschaft ist man stark, man soll sich deshalb gegenseitig helfen und füreinander Verantwortung tragen. Die Gründung und Erhaltung erfolgt gemeinsam.
Gemeinsames Wirtschaften – Cooperative Economics (Ujamaa) Die eigenen Geschäfte aufzubauen und zu erhalten und darauf achten, dass auch die Gemeinschaft davon profitiert.
Zielstrebigkeit – Purpose (Nia) Das afrikanische Volk soll sich Ziele setzen und dabei seine Wurzeln erkennen und Verantwortung für die Ahnen und die Enkel übernehmen.
Kreativität – Creativity (Kuumba) Kreativität und Phantasie soll eingesetzt werden, damit die Gemeinschaften an Größe und Stärke zunehmen. Man soll auf den Erfolgen der Vorfahren aufbauen und besser werden.
Glaube – Faith (Imani) Die Mitglieder der Gemeinschaft sollen mit ganzem Herzen an das afrikanische Volk, seine Rechtschaffenheit, seine Lehrer und an den Erfolg seines Kampfes glauben.
Die Symbole von Kwanzaa
Als Symbole für die Arbeit gelten alle Feldfrüchte, Nüsse, Gemüse und Obst. Im afrikanischen als Mazao bezeichnet.
Die traditionellen Platzdeckchen, die Mkeka. Sie symbolisieren die Tradition des afrikanischen Volkes.
Die Maiskolben, die Vibunzi stehen für die Fruchtbarkeit. Jedem Kind in der Familie wird ein Maiskolben auf die Mkeka gelegt.
Die sieben Kerzen, Mishumaa Saba genannt. Jeden Tag wird eine andere Kerze angezündet. Die Kerzen sind in den Farben der afrikanischen Flagge gehalten. Es gibt 3 grüne, 3 rote und eine schwarze Kerze. Grün steht für die Zukunft, schwarz für das afrikanische Volk und rot für den Kampf. Die Kerzen werden in einem speziell dafür angefertigten Kerzenständer (Kinara) positioniert, wobei die roten links, die grünen rechts und die schwarze in der Mitte steht.
Eine besondere Zeremonie ist die Trankkopferzeremonie (Tambiko). Eine Tasse, die Kikombe Cha Umoja (Tasse der Zusammengehörigkeit) wird am sechsten Tag rumgereicht und jeder trinkt daraus. Was übrig bleibt wird in alle Himmelsrichtungen verteilt, um die Vorfahren zu ehren.
Am letzten und siebten Tag der Feier werden Geschenke (Zawadi) mit besonderer Bedeutung ausgetauscht. Wer ein Geschenk annimmt, muß auch ein Gegengeschenk machen. Der Geschenkeaustausch soll die Zusammengehörigkeit fördern.