Virginia City – Nevadas einstige Goldgräberstadt
Virginia City liegt im US-Bundesstaat Nevada ca. 30 Meilen südlich von Reno in der Region Reno-Tahoe in 1896 m Höhe und hat ca. 850 Einwohner.
Die Gründung der Siedlung basiert auf die Tatsache, das in der Gegend reiche Gold- und Silbervorkommen waren. Das Gründungsjahr war 1859, in dem die ersten Siedlungen am Mount Davidson errichtet wurden. Die Stadt sollte ursprünglich „Varina“ heißen, es setzte sich dann aber der Name Virginia City durch. Virginia City war eine der ersten Siedlungsgründungen in Nevada.
Virginia City – Gold und Kamele
Das erste Gold wurde 1863 gefunden. Virginia City wuchs schnell zu einer Stadt und war 1875 mit 30.000 Einwohnern der größte Ort zwischen San Francisco und Chicago. Das für die Edelmetallgewinnung benötigte Salz wurde ab 1861 mit Kamelen nach Virginia City gebracht. Die Kamele blieben und Kamelrennen jedes Jahr im September sind heute eine Touristenattraktion in der Stadt. 1864 lebten bereits 9.000 Menschen in Virginia City.
Bis zur Stilllegung der Edelmetallminen wurden Gold und Silber im Wert von ca. einer halben Milliarde Dollar abgebaut. Nach 1875 ging es abwärts mit dem Edelmetallboom, Gründe dafür waren die fallenden Edelmetallpreise und ein Großfeuer im Jahre 1875, das die meisten Bauten im Ort zerstörte. Aufgrund der Gold- und Silberfunde erhob Abraham Lincoln Nevada 1861 zum Bundesstaat, um die Gewinne aus den Edelmetallfunden für den Bürgerkrieg nutzen zu können. Die Comstock-Erzader war die ergiebigste Erzader der Gegend und war maßgeblich für den Aufschwung in Virginia City beteiligt.
Die Comstock-Mine eine der ersten Minen weltweit
Die beschwerliche, 8 Stunden dauernde Arbeit wurde damals mit 4 Dollar die Stunde entlohnt. Die Comstock-Mine war einer der ersten Minen weltweit, in der Dynamit für Sprengungen verwendet wurde. Nach einem Grubenunglück im Jahre 1869 mit 35 Opfern unter den Bergleuten wurde das Tunnelsystem mit einem besseren Belüftungs- und Fluchtsystem ausgestattet. Doch nach Abschluss der Modernisierungsmaßnahmen 1878 waren die Goldreserven schon versiegt.
Zum Ende des 19. Jahrhunderts zählte Virginia City aufgrund der zurückgehenden Funde keine 1000 Einwohner mehr. Erst der Tagebau brachte dem Ort wieder einen gewissen Aufschwung der bis 1937 anhielt. Danach wurde nur noch Quarz abgebaut.
Mark Twain und Virginia City
In der Blützeit von Virginia City arbeitete hier der Schriftsteller Mark Twain für die Zeitung „Territorial Enterprise“. Er verfasste Artikel über das allgemeine Leben in Virginia City, besonders das der Minenarbeiter.
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Das Virginia City in der Folge nicht zur Geisterstadt wurde, sondern ihr nur ein Geisterstadt Image anhaftet, dafür sorgte u. a. das authentische Stadtbild und die Chollar Mine, eine Vorzeigemine aus der damaligen Zeit, in der den Besuchern von einem Bergführer der Silberabbau näher gebracht wird. Die angebotenen Stadtrundfahrten und Besuche in den vielen Saloons, in denen man auch Casinos vorfindet, sorgen für weitere Unterhaltung der Touristen. Die gesamte Stadt steht unter Denkmalschutz. Souvenierjäger können sich hier komplett als Cowboy einkleiden und Indianerschmuck erwerben. Das Angebot ist hier sehr umfangreich. Einmal im Jahr, im September wird im Ort auch ein Bikertreffen veranstaltet.
Wer einen längeren Aufenthalt in Virginia City plant, sollte wissen, das es hier nur wenige Motels und 1 Campingplatz gibt. Eine rechtzeitige Anmeldung ist erforderlich.
Virginia City erlebte vor allem auch wegen „Bonanza“, eine Westernserie, die in der Gegend gedreht wurde, überregionale Bekanntheit. Auch der Film „Virginia City“ mit Errol Flynn wurde hier 1940 gedreht.
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