Die Mojave-Wüste: Schwitzen unter kalifornischer Sonne
Die Mojave-Wüste (auch Mohave-Wüste) liegt im Westen der USA und erstreckt sich über die vier Bundesstaaten Kalifornien, Arizona, Utah und Nevada. Mit ihrer gesamten Größe von circa 40.000 Quadratkilometern hat sie eine Fläche ungefähr so groß wie Niedersachsen und ist vor allem durch die in ihr liegende Stadt Las Vegas (Nevada), als auch die beiden Nationalparks Death Valley und Joshua-Tree weltberühmt. Doch sollte man sich keinen Illusionen hingeben: Die Durchschnittstemperaturen in den Monaten von Juli bis August liegt bei 45 Grad ist daher für uns Menschen, die sich nur einem entspannenden Urlaub hingeben wollen, nicht unbedingt empfehlenswert.
Als optimale Reisezeit bietet sich der Winter, das heißt November bis Februar, da die Wüste in dieser Zeit stets Temperaturen um die 20 Grad hat. Die Wüste ist ein typisches Wüstenbecken, dass von Gebirgen umrandet wird. Sie wird begrenzt von den Tehachapi Mountains, den San Gabriel Mountains, den San Bernardino Mountains und im Nordwesten auch vom bekannten Sierra Nevada Gebirge.
Diese Gebirge machen die Mojave-Wüste zu einer Regenschattenwüste: Alles Wasser der Wolken regnet sich bereits an den Bergen der Gebirge ab, sodass im Wüstental kein Tropfen Wasser mehr ankommen kann. Die maximale Niederschlagsmenge beträgt folglich gerade mal 150 Millimeter pro Jahr. Zum Vergleich: Berlin hat einen durchschnittlichen Niederschlag von 580 Millimetern.
Doch sollen einen diese Zahlen nicht abschrecken: Auch wenn man im ersten Moment bei einer Durchfahrt der Wüste mit dem Auto von der immer kargen Landschaft gelangweilt und der unerträglichen Hitze erschöpft ist, gibt es in dieser Wüste wahrhaftig viel zu entdecken.In der Tat ist es einzigartig, wie sich die Sanddünen und auch Felsen in der dürren Landschaft dahinziehen…
Was man in der Mojave-Wüste nicht verpassen darf
Geisterstädte
Wie in ganz Kalifornien machten die Goldjäger auch vor der Mojave-Wüste keinen Halt. Unermüdlich wurde hier nach Gold und Silber gesucht- und tatsächlich gefunden. Ganze Siedlungen wurden erbaut, um den Arbeitern eine Unterkunft zu geben. Heute sind diese Siedlungen zu Geisterstädten geworden, die teilweise inmitten der Wüste etwas umheimlich erscheinen. Zur bekannstesten Geisterstadt zählt der Ort Calico, wo zu Zeiten des Goldrausches immense Mengen an Silber abgebaut wurden. Weitere Geisterstädte entstanden zudem, als in späteren Jahren die Route 66 und auch der ehemalige U.S. Highway 91 gebaut wurden.
Joshua-Tree Nationalpark
Das heutige Naturschutzgebiet des Joshua-Tree Nationalparks ist eines der bekanntesten von ganz Amerika und bildet den Übergang zwischen der Mojave- und der Colorado-Wüste. Die Besonderheit liegt in der Josua-Palmlilie, die ausschließlich nur im Nordwesten der Mojave-Wüste wächst. Ihren Namen verdankt sie Anhängern des israelischen Hohepriesters Josua: Diese zogen im 19 Jahrhundert durch die Weiten der Wüste und erblickten diese bis dahin völlig unbekannte Baumart. Ihre einzigartige Form erinnerte sie an ihren Priester Josua, wenn dieser seine Gebetsposition mit hoch zum Himmel erstreckten Armen einnahm. Die einzigartge Form dieser Bäume beeindruckt bis heute immer wieder Touristen, vor allem die Palmlilien, die bereits über 900 Jahre alt sind. Neben weiteren zahlreichen Kakteenarten haben auch einige Tiere sich an die hatern Bedingungen der Wüste perfekt angepasst. Dazu zählen vor allem viele Reptilien, die Kalifornische Gopherschildkröte als auch die Mojave Green und die Western Diamondback Klapperschlange. Doch auch Kojoten, Luchse und Pumas haben in der Wüste ihren Platz gefunden, allerdings bleiben diese Tiere aufgrund der extremen Hitze am Tage hauptsächlich nachtaktiv. Im gesamten Naturschutzgebiet ist neben Wandern auch das Klettern sehr beliebt. Unter 1000 Kletterrouten und Felsen mit bis zu 70 m Höhe ist für jeden Typ und jeden Schwierigkeitsgrad der passende Pfad dabei. Generell ist der gesamte Park für Autos frei gegeben, doch gibt es bislang nur wenige Straßen. Zu jeder Zeit, in der man sich in der Wüste befindet, sollte man sowohl mindestens vier Liter Wasser pro Person als auch stets einen Hut und ein weißes T-Shirt tragen, um so keinen Hitzschlag zu bekommen.
Edwards Air Force Base
Von der Edwards Air Force Base ist bereits erkannt worden, dass die extremen Temperatueren der Mojave-Wüste nicht nur eine Belastung sein muss. Seit langem bereits nutzt sie das Gebiet der Wüste, um ihre Flugzeuge so extrem heißen Belastungstests auszusetzen. Zudem hat sie eine gesamte Base, durch die auch sehr lohnenswerte Besichtigungstouren gemacht werden können (allerdings sollte man diese vorher anmelden). Neben der Air Force benutzt auch die NASA das Gebiet der Mojave-Wüste, um ihre aus dem All kommenden Raumfähren landen zu lassen.
Death Valley
Das Death Valley in Kalifornien gehört zum heißesten Tal der Welt und ist mit das bekannteste Gebiet der Mojave-Wüste. Nähere Informationen zu diesem einzigartiegn Tal gibt es hier.
Oasen und Städte
Bislang ist das Gebiet der Mojave-Wüste vom großen Tourismusboom verschont geblieben. Viele sind abgeschreckt von der ewigen Hitze, doch wissen viele nicht wie einzigartig eine Oase inmitten einer Wüste sein kann. Als bekannsteste Oase gilt natürlich die weltberühmte Stadt des Vergnügens und des Spiels: Las Vegas. In der Nacht eine einzige Lichterwelt ist hier allerdings nichts auf natürlichem Weg gewachsen, sondern alles von Menschenhand gepflanzt und bewässert worden. Neben Las Vegas bieten aber auch die kalifornischen Städte Victorville, Barstow und Needles attraktive Städte, die ein Besuch in jedem Fall wert sind. Am südlichen Rand der Mojave-Wüste gibt es zudem mehrere Oasenstädte im Coachella Valley, wovon Palm Springs mit Abstand der attraktivste Ort ist. Die Hauptsaison ist hier von Dezember bis Mai; im Sommer hingegen sind aufgrund der heißen Temperaturen die Preise aller Hotels halbiert. Abseits der Oasen sind nur Campingplätze zu finden, die jedoch lieber in kühleren Monaten besucht werden sollten.