Death Valley – Das Tal des Todes im Westen der USA
Inmitten der Mojave-Wüste befindet sich der heutige Nationalpark des Death Valley. Dieses „Tal des Todes“ ist das trockenste Gebiet der ganzen USA und beeindruckt mit seiner 13.600 Quadratmeter großen Fläche jedes Jahr über eine Million Besucher.
Im Death Valley selbst befindet sich das Tal namens Badwater,
welches 85,95 m unterhalb des Meeresspiegels liegt und damit der tiefste Punkt der westlichen Hemsphäre ist.
Im Sommer gibt es hier regelmäßig Temperaturen um die 50 Grad – wenn zuvor nicht einmal selbst erlebt, kaum vorstellbar. Die Rekordtemperatur an dieser Stelle ist allerdings bislang umstritten: Einigen Behauptungen nach habe die Temperaturmessstation nahe des Badwater bereits 65 Grad gemessen, etwas reellere Aussagen liegen bei einer maximalen Temperatur von 56,7 Gad (1913). Damit liegt das Death Valley nur knapp hinter einem anderen Hitzepol der Erde: In Insala (Algerien) lag die maximal gemessene Temperatur bereits bei 59,4 Grad!
Harte Bedingungen in einzigartiger Natur
Nicht nur die extreme Hitze machen das Death Valley zu einem ganz besonderen Ort und Nationalpark. Das Tal erstreckt sich über die beiden Bundesstaaten Kalifornien und Nevada, wobei der größere Teil auf der Kalifornischen Seite liegt. Die zwei Haupttäler, das Death und das Panamint Valley, werden von mehreren Gebirgen umschlossen, wovon das Panamint Range die höchsten Berge zu bieten hat.
Schon häufig wurden bekannte West-Amerikansiche Filme vor dieser Kulisse gedreht: Im Vordergrund die dürre Wüste des Death Valley, im Hintergrund die kargen und sehr beeindruckenden Berg- und Felsrücken der Panamint Mountains.
Neben Felsen gibt es aber zudem über 1000 verschiedene Pflanzenarten zu entdecken, wovon 50 an keinem anderen Fleck der Erde zu finden sind. Neben Büschen, Gräsern, Kakteen, Agaven und einigen Yuccas gibt es an vielen Stellen Salzkrusten zu entdecken.Diese haben die verschiedensten und beeindruckensten Formen und erinnern noch an die Zeit, als das Tal noch von Wasser geflutet war. Darüberhinaus sind überall Felsen in zahlreichen Farbabstufungen zu erkunden, sodass nicht selten einige Besucher vom immensen Farbenreichtum überrascht werden.
Wie an vielen Stellen in der Mojave-Wüste blieb auch das Gebiet des Death Valley vom Goldrausch nicht verschont. Zahlreiche Goldjäger gruben nach den natürlichen Bodenschätzen des Death Valley und wurden hierbei schnell fündig: Silber und Gold, besonders aber Talkum und Borax waren die stolzen Errungenschaften der Arbeiter.
Allerdings konnte die Menge der Ausbeute nicht mit der aus weiter westlich gelegenen Gebieten mithalten, sodass die Goldgräber das Death Valley schnell wieder verließen. Zurück blieben, wie fast überall in der Mojave-Wüste, Geiserstädte, die bis heute erhalten geblieben sind. Die schönste von ihnen ist wohl Rhyolite. Diese Siedlung am östlichen Rand des Tals (nahe Beatty) wurde 1905 erbaut und in atemberaubender Geschwindigkeit von fast 10 000 Menschen bewohnt. Als die große Ausbeute aber ausblieb, waren fünf Jahre später bereits nur noch eine Handvoll hartgesottene Aussteiger in den zurückgelassenen Häusern der Siedlung aufzufinden.
Während die Goldjäger die Wüste also nur für ihre Zwecke nutzten, gibt es bis heute einen hart ersonnenen Indianerstamm, der sich den extremen Lebensbedingungen des Tal des Todes angepasst hat: Die kleine Kolonie der Timbisha Shoshonen. Diese Stammesgruppe der Westlichen Shoshone-Indianern lebt bis heute nahe der Hotel-Oase Furnace Creek und hat in wahrhaft beeindruckender Art gelernt mit den extremen sommerlichen Temperaturen zu leben.
Geschichte des Death Valley – Wer starb wirklich im Tal des Todes?
Zu viele Geschichten wirren um das verhuchte Tal des Todes- denn schließlich kann der Name ja nicht von ungefähr kommen. Doch muss man an dieser Stelle einfach bei der Wahrheit bleiben: Und die ist, dass vor allem die Tourismusbranche sich gerne einmal Legenden ausdenkt, um solchen Orten ein mystisches und dramatisches Flair zu verleihen. Zweifelsohne hatte die Reisegruppe, die das Tal zum ersten Mal überhaupt durchquerte, eine wahrhaft verhängnisvolle Reise, doch starb dabei lediglich ein alter Mann namens Culverwell, der bereits vor dem Eintritt in das Tal stark entkräftet war. Die Reisegruppe machte sich 1849 auf den Weg von Salt Lake City Richtung Westen und wollte eine Abkürzung zum Old Spanish Trial suchen. Allerdings war die Route durch dieses Wüstengebiet bis dahin unbekannt und brachte viele Hürden mit sich.
Die Reisenden hatten zu wenig Nahrung bei sich, sodass sie ihre Karren als Brennholz und ihre Ochsen als Essen benutzen mussten. Dennoch schafften alle die Durchquerung und konnten schließlich über den Wingate Pass das Wüstengebiet verlassen. Einigen Legenden nach soll sich dabei eine Frau ein letztes Mal dem Tal zugewandt und „Goodbye Death Valley“ gesagt haben- ein Ausruf, der zeigt, in was für Todesängsten die Reisenden sich befunden haben müssen. Allerdings soll an dieser Stelle ein Mythos entlarvt werden: Die Reisenden durchquerten das Tal im Winter, sodass sie nicht mit den extrem heißen Temperaturen der Sommermonate zu kämpfen hatten.
Tourismus im Nationalpark Death Valley
Der Nationalpark Death Valley zeichnet sich für Touristen besonders durch seine gute Infrastruktur aus. Häufig nutzen Urlauber die State Route 178, die vom Yosemite-Nationalpark nach Las Vegas führt und durchqueren das Tal des Todes dabei nur auf schnellstem Wege. Doch unabhängig davon, wie lange man sich in der Wüste aufhält, sollte man stets 7-8 Liter trinken.
Wer die kurze aber dennoch wunderschöne und einzigartige Blütezeit im Valley erleben möchte, sollte das Frühjahr als Reisezeit nutzen. Zu dieser Jahreszeit gibt es gelegentlichen Niederschlag, welche die im Boden lange überlebenden Pflanzensamen zum Wachsen und Blühen bringen. Wer die Einzigartigkeit des Death Valley etwas länger erleben möchte, findet unter einigen Übernachtungsmöglichkeiten attraktive Angebote. Darüberhinaus gibt es einen Golfplatz und ein Visitor Center.