Yom Kippur
Yom Kippur ist der höchste religiöse jüdische Festtag und wird auch in den USA gefeiert, dort leben über 6 Millionen Juden, mit Schwerpunkt im Nordosten und mittleren Westen, besonders auch in den Großstädten wie Baltimore, New York, Chicago oder Philadelphia. Allerdings ist der Yom Kippur nur in Israel ein gesetzlicher Feiertag und das öffentliche Leben ist, wie bei gesetzlichen Feiertagen üblich, dort eingeschränkt. Der religiöse Feiertag fällt auf den 10. Tag des Monats Tischri, entweder im September oder Oktober.
Yom Kippur kündigt das Ende der zehntägigen Buße an
Der Yom Kippur kündigt das Ende der zehntägigen Buße, die am jüdischen Neujahrsfest, dem Rosh ha-Shana begann, an. Der Sinn des Festes ist, über Verfehlungen und Vergehen nachzudenken. Deshalb gibt es an diesem Tag lange Bittgottesdienste und ein 25-stündiges Fasten. Der Yom Kippur ist der einzige Fastentag, der in der Bibel vorkommt. Im Jahr 2017 beginnt der Yom Kippur mit dem Sonnenuntergang am Freitag 29. September und endet mit Anbruch der Nacht am Samstag 30. September.
Die religiösen Besonderheiten des Yom Kippur
Am Tag vor Yom Kippur wird nochmal reichlich aufgetischt, es gibt 2 festliche Mahlzeiten, eine am Tage und eine eine kurz vor Beginn des Feiertages. Zusätzlich erhält jeder Gläubige ein Stück Honigkuchen als Zeichen dafür, dass alle nur Empfänger in der Welt Gottes sind und man auf ein süßes Jahr hofft. Dann wird gebetet und allen um Vergebung gebeten, denen Unrechtes von einem selber angetan wurde. Es werden auch die Kinder gesegnet und Geld für wohltätige Zwecke gespendet. Vor Sonnenuntergang zünden Frauen und Mädchen Kerzen an und versammeln sich in der Synagoge zum Gebet.
Am Yom Kippur wird gefastet, man wäscht sich nicht, trägt keine Lederschuhe und parfümiert sich nicht. Die weiße Kleidung, die getragen wird, steht für rituelle Reinheit. Es werden an diesem bzw. am Vortag 5 Gottesdienste abgehalten.
Am Vorabend wird mit dem Gebet, dem Maariv begonnen: es wird zum Kol Nidre feierlich gesungen. Am Morgen des Yom Kippur folgt das 2. Gebet, das Schacharit. Das 3. Gebet, das Mussaf ist ein Zusatzgebet, das detailliert auf die Bedeutung des Feiertages eingeht. Danach folgt das Nachmittagsgebet, die Mincha mit dem Lesen des Buches Jona. Der Höhepunkt ist am Abend das Versiegelungsgebet (Neíla). Während des Gebetes hat man Zugang zur wesentlichsten Ebene seiner Seele und die offen stehenden Himmelstore werden hinter einem verschlossen, um mit dem Ewigen allein zu sein. Zum Schluss wird gesungen und getanzt. Danach folgt die Hawdala, ein religiöses Ritual. Zum Schluss folgt eine feierliche Nach-Fasten-Mahlzeit, die die Feierlichkeiten beendet.