Die wichtigsten Stämme der amerikanischen Ureinwohner des Südwestens der USA – Teil 5
Apachen – Cahuilla – Havasupai – Hopi – Navajo
Hier waren und sind die Ureinwohner Amerikas zu Hause
Ein Überblick über die Geschichte und Lebensweise dieses Kulturgutes.
Teil 5 – Die Navajo
Die Navajo
Dieser Stamm stammt ursprünglich aus dem Nordwesten Kanadas und wanderte erst im laufe der Zeit in den Südwesten der USA, wo sie zahlenmäßig am häufigsten vertreten waren bzw. sind. Heutzutage leben sie dort in einem 640 000 km³ großen Indianerland, das sich über die US-Staaten Arizona, Colorado, New Mexico und Utah ausdehnt. Sie selbst nennen sich Dineh, was soviel wie „das Volk“ bedeutet. Der Name Navajo bedeutet Volk mit großen Feldern und kommt ursprünglich von den Spaniern.
Die Navajo hatten ständig Krieg mit den weißen Eroberern, wie z. B. mit den Spaniern im 18. und 19. Jahrhundert. Um der Sklaverei durch die Weißen zu entgehen, zogen sie sich in den Canyon de Chelly in Arizona zurück, um die dortigen natürlichen Gegebenheiten als Festung zu nutzen. Erst im 19. Jahrhundert konnte diese Verteidigungslinie von der Armee überwunden werden. Dabei wurden ca. 8000 Navajos gefangengenommen und in einem Reservat in New Mexiko festgehalten. Durch Krankheiten und Angriffen von feindlichen Indianerstämmen wurden sie stark dezimiert. Erst 1868 durften sie in den Canyon de Chelly zurückkehren. Weiter wurde ihnen Vieh als Entschädigung für die geschlachteten Viehherden der Navajos zur Verfügung gestellt. Die Bedingung dafür war ein friedliches Zusammenleben mit den weißen Siedlern. Heutzutage stehen den Navajos auch moderne Wohnhäuser in den Reservaten zur Verfügung, doch leben immer noch einige lieber in ihren traditionellen Häusern (Hogans). Hierbei handelt es sich um fensterlose Rundhäuser aus Holz und Reisig, die mit Erde bedeckt werden und auf dem Dach einen Rauchabzug haben.
Zu ihren religiösen Bräuchen gehört die Anbetung von Flüssen, Wind und verschiedenen Göttern, die in ihrem Glauben in die Geschicke des Menschen eingreifen. Wenn die Götter angerufen werden, geschieht das durch Opfergaben und rituellen Tänzen, begleitet von Liedern, Gesängen und Gebete. Außerdem baut man Sandbilder. Die Männer stellen bei den Feierlichkeiten die einzelnen Götter dar und sind bemalt bzw. maskiert.
In der heutigen Zeit leben die Navajo von ihren Schaf- und Ziegenherden; bekannt sind sie auch für ihr hochwertiges Kunsthandwerk wie die Herstellung von Keramikgegenständen, Körbe flechten, Silberschmuck und Decken. Durch den Verkauf dieser Artikel verdienen sie sich zusätzlich ihren Lebensunterhalt. Durch die Entdeckung von Erdöl und Bodenschätzen auf ihrem Reservatsgebiet konnten sie ihren Lebensstandard verbessern und somit auch ein Anwachsen ihrer Bevölkerungszahl erhöhen, was für ihre traditionelle Wirtschaftsform allerdings Probleme mit sich bringt. So ist die Bevölkerung von einigen 1000 Navajo bis auf etwa 200.000 heutzutage angewachsen.