Seattle – trotz 300 Regentagen im Jahr eine der schönsten Städte im Nordwesten der USA
In Seattle dreht sich alles um das Wasser:
das Stadtbild, das Wetter und die Freizeitangebote werden davon bestimmt. Die Stadt hat eine einzigartige Lage und befindet sich auf einer Landzunge im Bundesstaat Washington im äußersten Nordwesten der USA.
Die geographische Lage von Seattle
Seattle liegt auf einem engen Landstück, welches im Osten durch den Lake Washington und im Westen durch den Pudget Sound und damit im weitläufigsten Sinn vom Pazifik begrenzt wird. In der Stadt trifft man immer wieder auf Kanäle, welche den östlichen See mit dem Pazifik verbinden. Im Südosten der Stadt befindet sich die Kaskadenkette, welche den gesamten Bundesstaat Washington halbiert und zu der auch der 4392m hohe Mount Rainier Vulkan gehört. Der Westen von Seattle wird neben dem Wasser des Pazifiks vor allem von der Olympic Halbinsel und den davor liegenden kleinen Inseln geprägt. Hier findet sich einzigartige Natur, Gebirge und sogar, bedingt durch den hohen Niederschlag, Regenwald!
Regen, Regen, nichts als Regen?
Die meisten Einwohner sagen, dass es in dieser Stadt (zumindest gefühlt) das ganze Jahr über regnet – und in der Tat zählt ein durchschnittliches Jahr bis zu 300 Regentage! Allerdings handelt es sich hierbei nicht um heftige Schauer, sondern eher um einen dauerhaften Nieselregen. Der Winter ist meist besonders düster und so können nur wenige Sonnenstrahlen die schwere Wolkendecke durchdringen und auf die Stadt fallen. Der Hochsommer allerdings sorgt für einen kleinen Ausgleich: Hier lässt der Regen nach und es herrschen angenehme zwanzig Grad. Wer die Stadt besuchen möchte, sollte dies also vorzugsweise zu dieser Jahreszeit tun. Die Einwohner der Stadt haben sich längst an das nasse Wetter gewöhnt. Sie selbst haben das dauerhafte Mittragen eines Regenschirmes allerdings mittlerweile als zu lästig empfunden und tragen daher nur noch Mützen. Touristen werden daher sofort am Tragen eines Regenschirmes erkannt.
In den USA ist Seattle vor allem durch das hier gegründete und ansässige Kaffee-Unternehmen Starbucks bekannt. Auch andere Firmen wie beispielsweise Microsoft und Amazon haben ihren Hauptsitz in der Metropole des Nordwestens. Desweiteren befindet sich in Seattle mit der University of Washington eine der renommiertesten und größten Universitäten des gesamten Landes (mehr als 44.000 Studenten).
Auf Entdeckungsreise durch Seattle
Der viele Regen ist bei Weitem nicht alles, was diese Stadt zu bieten hat. Bereits mehrere Male wurde Seattle zur „most liveable city“ in den USA gewählt und jedes Jahr empfängt die Perle des Nordwestens mehr als eine Million Touristen in ihre Obhut. Ob nur auf der Durchreise von oder nach Kanada (2,5 Autostunden nach Vancouver) oder als alleiniges Urlaubsziel – Seattle bietet sehr viele Sehenswürdigkeiten in der Stadt selbst, wie auch landschaftliches Weltkulturerbe in ihrer unmittelbaren Umgebung.
Seattle Center – das Gelände der Weltausstellung von 1962 im Zentrum der Stadt
Die Stadt Seattle blickt, wie fast alle amerikanischen Großstädte, auf eine recht kurze Stadtgeschichte zurück. Die Gründung ist auf das Jahr 1869 datiert. In den folgenden Jahren wurde die Stadtentwicklung vor allem durch den Holzbau und die Schifffahrtindustrie geprägt. Der Hafen der Stadt wurde im rasanten Tempo ausgebaut und so war er selbst noch im Jahr 2005 der fünftgrößte Hafen der gesamten USA (gemessen an ein- und abgeladenen Containern)!
Das prägendste Ereignis der Stadt Seattle fand im Jahr 1962 statt: die Weltausstellung Century 21 Exposition verlangte den Bau eines eigenen Ausstellungsgeländes. Das so genannte Seattle Center wurde am Westufer der Stadt erbaut und beherbergt seit dem die wichtigsten Sehenswürdigkeiten und Museen der Stadt.
Das Wahrzeichen der Stadt: das Space Needle
Inmitten des Seattles Centers befindet sich das Wahrzeichen der Stadt: das Space Needle. Dieses war zu seinen Bauzeiten ein echtes Unikum. Der 184 m hohe Aussichtturm bietet nicht nur einen wahrlich atemberaubenden Blick auf das Umland, sondern auch ein leckeres Restaurant. Noch in der anfänglichen Planungsphase der Weltausstellung 1962 wurde der Veranstalter bei einem Besuch in Deutschland zum Bau des Space Needles inspiriert. Nach der Besichtigung des Stuttgarter Fernsehturms wurde beschlossen, dass ein Aussichts- und Restaurantturm für die Besucher der Weltausstellung gebaut werden sollte. Die Besonderheit: Der Turm kann sich drehen! So braucht man nur an einer Stelle stehen zu bleiben, um die Stadt, den Bay und auch sogar den Mount Rainier (meist majestätisch aus den Wolken heraus ragend und mit Schnee bedeckt) erblicken zu können. Mittlerweile bietet der Turm für die Besucher sogar eine Kamera, mit der die Stadt genauer und in höchster Qualität detailliert angeschaut werden kann. Wer sich also lange Wege und nasse Schuhe ersparen möchte, kann so ganz einfach die Stadt von oben aus erkunden. Der Name (Weltraum Nadel) und die Konstruktion des Turms lassen sich auf das Motto der Weltausstellung zurück führen: „Das Leben des Menschen im Weltraumzeitalter“. Der Veranstalter wollte sowohl einen futuristischen Baustil realisieren, als auch die Besucher, soweit es möglich war, in Richtung Weltraum aufsteigen lassen. Ein Besuch in der Space Needle gehört zu einem Seattle-Besuch absolut dazu. Allerdings sollte man den morgendlichen Nebel der Stadt nicht unterschätzen und sich daher wenn möglich für eine Aussichtstour am Nachmittag entscheiden.
Geheimtipp: Der Bank of America Tower
Wer gar nicht genug von der wunderschönen Aussicht über die Stadt und die umliegende Landschaft bekommen kann, sollte einen Abstecher zum Bank of America Tower machen. Nur wenige Touristen kennen diesen 320 m hohen Turm, der nur vier Stockwerke unterhalb des Daches einen öffentlichen Aussichtspunkt bereit hält – ein Panoramaausblick, auf dem sogar das Space Needle mit drauf ist! Vor dem Besuch des Towers sollte man sich allerdings genau nach den Öffnungszeiten informieren, da diese sehr unregelmäßig sind.
Museen im Seattle Center und am Westufer
Zu den absoluten Highlights des Seattle Centers gehören das Pacific Science Center und das Experience Music Project. Im letzteren geht es um die eigenen musikalischen Erfahrungen und Eindrücke, die durch verschiedene Experimente neu erlebt werden können. Von außen sticht das Museum vor allem durch seine ungewöhnliche Architektur hervor. Diese ist nur schwer zu beschreiben und erinnert größtenteils an einen Klecks aus Blech und Aluminium.
Weiter südlich des Seattle Centers befindet sich der Pioneer Square. Hier finden sich zahlreiche Kunstgalerien und Museen. Auf dem Weg dorthin darf man auf keinen Fall eines der weiteren Highlights der Stadt verpassen: den Pike Place Market im Stadtteil Belltown am Westufer der Stadt. Der Markt, der mit zu den beliebtesten der ganzen USA gehört, bietet fast alles: frischen Fisch, Obst, Gemüse, Handwerkskunst und Kleidung. Selbst wer nichts kaufen möchte, sollte sich das Treiben der Fischhändler nicht entgehen lassen. Wer sich die Fische danach lieber lebendig anschauen möchte, kann einen weiteren Stopp im Seattle Aquarium einlegen. Hier gibt es viel zu entdecken über die Meereswelt des Pazifiks und ist sowohl für jung als auch alt geeignet.
Museen im Norden und Süden
Neben der Schifffahrtindustrie wurde Seattle auch vom Flugzeugbau geprägt. 1916 wurde das Unternehmen Boeing in Seattle gegründet und hat dort bis heute noch zahlreiche laufende Werke. Besonders interessant ist daher ein Besuch des Museum of Flight im Süden der Stadt, welches genau in der Produktionshalle eingerichtet wurde, wo einst die Boeing-Maschinen konstruiert und zusammengesetzt wurden.
Das Burke Museum of Natural Culture and History befindet sich im Norden von Seattle und damit direkt auf dem Universität Campus. Es bietet eine Vielzahl an Themen und hat einen seiner Schwerpunkte auf eine sehr lebendig und interessant gestaltete Ausstellung über Indianer gesetzt.
On tour durch Seattle – eine Fahrt mit der Monorailbahn
Wer in Seattle unterwegs ist, sollte es sich nicht entgehen lassen eine Fahrt mit der Monorailbahn zurückzulegen. Diese traditionelle Bahn pendelt zwischen dem Seattle Center und dem Westlake Center und bietet damit eine direkte Verbindung vom Osten zum Westen der Stadt. Eine einfache Fahrt kostet 2.25$. Alle weiteren Informationen und Details zur Fahrroute gibt es hier.
Landschaftliche Attraktionen rund um Seattle: Der Olympic Nationalpark
Die geographische Lage von Seattle ist einzigartig. Man ist stets nah am Wasser und kann dem turbulenten Stadtleben durch eine einfache Schifffahrt schnellstens entkommen. Hierfür braucht man nur zum Port am Westufer zu gehen und eine ferry in Richtung Westen zu nehmen. In regelmäßigen Abständen werden die Inseln Bainbridge Island, Bremerton und Vashon Island angefahren. Von einer Autofahrt auf diese Inseln ist abzuraten, da der Landweg mehrere hundert Kilometer beträgt. Eine Schifffahrt lohnt sich in jedem Fall, da man vom Wasser einen atemberaubenden Blick auf die Skyscraper der Stadt hat. Nach nur 35 Minuten hat man bereits Bainbridge Island erreicht (Kosten für eine Hin- und Rückfahrt: 6$). Von dort kann man über die Autobahn 101 den Olympic Nationalpark ansteuern. Der Weg führt vorbei an der Juan de Fuca Strait, sodass man bei gutem Wetter sogar die Küste Kanadas erkennen kann! Die abwechslungsreiche Landschaft des Nationalparks besteht aus Gebirge und sogar Regenwald und lädt zu ausgiebigen Wanderungen ein.
Surftipp: Für alle, die die Pazifikküste bewandern wollen: der West Coast Trail auf Vancouver Island.
An- und Abreisemöglichkeiten nach Seattle – Autobahnen und Flughafen
Seattle verfügt über ein ausgedehntes Infrastruktursystem und ist daher sehr gut per Auto und Flugzeug zu erreichen. Die Interstate 90, welche mit einer Länge von knapp 5000 km die längste Autobahn in Nordamerika ist, hat ihren Startpunkt in Seattle. Wer dieser Straße bis zum Ende folgt, landet in Boston an der Ostküste des Landes. Auch in Nord-Süd-Richtung ist Seattle bestens angeschlossen: Die Interstate 5 führt von San Diego im Süden bis kurz vor die Grenze von Kanada im Norden. Wer sich lieber weite Fahrten sparen möchte, kann Seattle auch bequem mit dem Flugzeug bereisen. Der Flughafen Seattle/Tacoma befindet sich im Süden der Stadt und wird von zahlreichen internationalen Fluglinien angeflogen.
Surftipp: Sie suchen ein Ferienhaus in der Nähe von Seattle oder auf ihrer Reise durch die USA. ferienhaus-privat.de bietet eine Fülle an attraktiven Angeboten.
Filmtipp: Für alle, die noch mehr Eindrücke von Seattle bekommen möchten: Schlaflos in Seattle mit Tom Hanks
Gut zusammen gefasst