Washington – The Evergreen State
Auf einer Fläche von 184.665 km² und mit ca. 6,8 Mio. Einwohnern erstreckt sich der Staat ganz im Nordwesten der USA. Die Hauptstadt mit gut 48.000 Einwohnern ist Olympia, Seattle hingegen ist mit über 650.000 Einwohnern die größte Stadt des Bundesstaates. Washington wird im Norden vom Hoheitsgebiet Kanadas (Provinz Britisch-Kolumbien) und im Westen vom Pazifik begrenzt. Die Nachbarstaaten im Osten und Süden sind Idaho bzw. Oregon. Washington wurde am 11. November 1899 der 42. Bundesstaat der USA.
Der Spitzname „Evergreen State“
Der Spitzname „Evergreen State“ (Immergrüner Staat), weist auf die landschaftliche Gegebenheit hin.
Washington ist ein waldreicher Staat, große Wälder durchziehen das Land mit seinen Bergen, Vulkanen, Bergen, Inseln und Flüssen.
Geschichtliches
Die ersten Europäer, die in den 1770er Jahren das Land betraten, waren spanische Seefahrer. Die Besiedlung Washingtons begann etwas später durch die Russen und die Briten. Es waren Pelzhändler, die hier die ersten Handelsposten errichteten. Die heutigen Städte Spokane oder Walla Walla waren einst solche Handelsposten. Besiedelt war Washington allerdings schon seit ca. 14.000 Jahren durch die Ureinwohner, von den Salish oder den Spokane. Durch das Einschleppen der Pocken von den Euopäern wurden die Stämme aber stark dezimiert bzw. teilweise ausgerottet.
Die USA übernahmen das Gebiet erst 1849 von den Pelzhandelsgesellschaften. 1889 wurde Washington dann Bundesstaat. Die Ureinwohner wurden nach und nach in Reservate zurückgedrängt, was nicht ohne Konflikte abging. Anfangs wurde das Land am Pazifik nur von Pelzhändlern oder Goldsuchern besiedelt. Auch mit Holz wurde gehandelt. Erst als die Zeit der Eisenbahn aufkam, ging es mit der Industrie aufwärts. Seattle wurde zum wirtschaftlichen Mittelpunkt, besonders die Flugzeugindustrie sorgte für einen Aufschwung. Durch die Einrichtung der Nationalparks erlebte auch der Tourismus einen Boom.
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Geographie
Washington ist zu über 50 Prozent bewaldet und liegt auf einer Durchschnittshöhe von 520 Meter über den Meeresspiegel. Der Mount Rainier ist mit 4.395 Meter der höchste Berg. Der längste Fluss ist der Columbia River, gleichzeitig auch der wasserreichste Nordamerikas. Washington wird von vielen Flüssen durchzogen. Die wichtigsten sind neben dem Columbia River, der 1.674 km lange Snake River, der Pend Oreille, der Okanogan River, der Lewis und der Cowlitz River. Einige Flüsse wurden auf dem Weg zum Meer gestaut und es entstanden künstliche Seen wie etwa der Franklin-Delano-Roosevelt-See oder der Rufus Woods Lake. Der größte natürliche See ist der 81 km lange und 1,5 km breite Lake Chelan.
Die von Kontrasten geprägte Naturlandschaft Washingtons wird aufgeteilt in der regenreichen Küsten- und Bergregion im Westen und den relativ flachen und trockenen Osten. An der Pazifikküste bestimmen Sandstrände, schroffe Felsklippen und die Inselwelt im Puget Sound, eine 150 km lange inselreiche Bucht, die Landschaft. Die dem Puget Sound umschließende Olympic Halbinsel, mit den Olympic Mountains, ist eine bis zu 2.500 m hohe Gebirgskette, sehr niederschlagsreich und stark bewaldet. Die Vulkankegel des Cascades Gebirges mit den Mount Rainier und dem Mount St. Helens (hatte weltweites Aufsehen durch den Vulkanausbruch im Jahr 1980) geben der Region ein unverwechselbares Gepräge.
Weiter im Osten schließen sich das Yakima Valley, ein bedeutendes Weinanbaugebiet und die ausgedehnten Weiten des Columbia Plateau an. Hier dominieren vegetationsarme Halbwüstengebiete. Im Nordosten thront die 2.175 m hohe Kettle River Range über der Landschaft, weiter im Süden findet man das Selkirk-Gebirge mit bis zu 1.800 m hohen Bergkuppen. Im Südosten bestimmen die Blue Mountain mit bis zu 2.700 m Höhe die Region.
Fauna und Flora
In Washington leben eine Vielzahl von Tieren. Besonders der Olympic National Park weist eine große Artenvielfalt auf. Hier leben u. a. Rehe, Schwarzbären, Berglöwen, Pumas, Hirsche, Nerze Stinktiere, Marder, Hasen, Rotluchse, Waschbären. An der Küste und Gewässern Robben, Flußottern und an der Küste kann man Grauwale beobachten. Hier findet man auch den bis zu 40 cm langen Tigersalamander. Darüberhinaus gibt es hier viele Vogelarten wie Weißkopfseeadler, Habichte, Buntfalken, Kolibris, Spechte, Kanadagänse oder Alpenschneehühner.
Der zum Teil ergiebige Niederschlag hat auch vielen Pflanzen einen idealen Nährboden gegeben. So findet man hier den riesigen Mammutbaum, viele Farnarten, Pilze, Moose. Sehr verbreitet sind Douglastannen, die Westlichen Hemlocks, Sitkafichten und sehr großblättrige Ahornbäume. In den Höhenlagen dominieren Gebirgshemlocks, weißstämmige Zirbelkiefern und Felsengebirgstannen. Es gibt unzählige Wiesenpflanzen wie Lupinen, Glockenblumen, Kastillea, Spiräe, Enzian, Natterwurz, Baldrian, Anemonen, Bärengras, Gauklerblumen und Arnika.
Washington bietet eine Vielzahl von Outdooraktivitäten und Sehenswürdigkeiten
Die Nationalparks bieten eine Vielzahl von Freizeitmöglichkeiten wie u. a. Wandern, Bergsteigen, Reiten, Boot- und Kanutouren, Naturbeobachtung, Angeln, Skifahren im Winter. Die wichtigsten Nationalparks sind:
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Der Mount Rainier Nationalpark
In der Nähe von Tacoma und Seattle liegt der Mount Rainier Nationalpark, überragt von dem 4.392 Meter hohen Mount Rainier, dem höchsten Berg der Cascade Range. Hier befindet sich auch das größte zusamenhängende Gletschergebiet der USA. Jährlich besuchen etwa 1,8 Mio. Touristen den Park. Hier findet man 5 für den Tourismus erschlossene Bereiche vor, von denen 4 mit einem Besucherzentrum ausgestattet sind. Die Straßen innerhalb des Parks führen halb um den Mount Rainier herum. Mit dem Trail of the Shadows gibt es einen Naturlehrpfad. Es gibt mehrere Wanderrouten die die interessantesten Plätze im Park ansteuern. Zum Beispiel zum 50 m hohen Narada-Wasserfall oder den Reflection Lake oder im Süden den Box Canyon. Und man findet hier den beliebten, aber anstrengenden Wonderland Trail, der mit einer Länge von 150 km um den Mount Rainier herumführt.
Olympic Nationalpark
Hier befindet sich der einzige Regenwaldgebiet von Nordamerika. Das Gebiet des 4.000 km² großen Parks erstreckt sich um den schneebedeckten 2.428 m hohen Mount Olympus. Im Olympic Nationalpark befinden sich 960 km Wanderwege, die zu den schönsten Stellen bzw. Aussichtspunkten führen. Hier findet man in den Regenwäldern mit einer Wuchshöhe bis zu 100 m , die größten Bäume der Welt. Auch die über 100 km lange Küstenlandschaft am Pazifik ist einen Ausflug wert.
Mount St. Helens National Volcanic Monument
Das 445 km² große Schutzgebiet umfasst die Region um den 1980 ausgebrochenen Vulkan Mount St. Helens. Über Stichstraßen kann man die besten Aussichtspunkte erreichen und beobachten, wie sich die Natur seitdem von dem Ausbruch erholt hat. Nahe dem Ort Silver Lake befindet sich das größte Besucherzentrum des National Volcanic Monument. Hier kann man alles über den Vulkanausbruch und der Fauna und Flora erfahren. Es gibt hier auch Ausstellungen zur Geologie der Region. Ein besonderes Erlebnis ist die Erkundung der Ape Cave, eine 2000 Jahre altge Lavaröhre von 3 km Länge und der Lava Canyon, ein Lavafluss der durch den Muddy River ausgewaschen wurde.